Bezahlbare und saubere Energie
Hochwertige Bildung
Nachhaltige Städte und Gemeinden
Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Koordinator: Ecolog Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung GmbH
Ansprechpartner: Tobias Klaus
Adresse: Wichernstr. 34, 21335 Lüneburg
Tel.: +49 176 610 171 50
E-Mail: tobias.klaus(at)ecolog-institut.de
Projektpartner in Deutschland
- Universität Paderborn
- Asantys Systems GmbH
- Photovoltaik-Institut Berlin AG
Projektpartner in Afrika
- Makerere University Kampala
- NM-AIST Arusha
- Moto Zanzibar
- EACREEE
- GIZ Uganda
Forschungs- und Lehrplattform für Entwicklung - Nachhaltige modulare Netze für Netzstabilität
Weltweit haben neun von zehn Menschen auf der Welt Zugang zu Elektrizität. Doch im Zeitalter der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz leben nach den neuesten Zahlen der Vereinten Nationen immer noch 789 Millionen Menschen ohne Strom. Nahezu 70 Prozent von ihnen leben in Afrika, südlich der Sahara. Eine fehlende oder unzuverlässige Stromversorgung ist nach wie vor ein großes Hindernis für die Verbesserung der Lebensqualität in abgelegenen Gegenden Afrikas. Das internationale und interdisziplinäre Projektteam von A:RT-D Grids greift diese Problematik auf und entwickelt gemeinsam und fächerübergreifend Strategien für eine nachhaltige ländliche Elektrifizierung.
Problemorientierte Herangehensweise
Ziel des Vorhabens ist es, im Team mit den afrikanischen und den deutschen Partnern neue Wege für die Elektrifizierung von abgelegenen Regionen in Ostafrika durch elektrische Microgrids und deren Koppelung zu entwickeln. So kann zum einen dem Bedürfnis ländlicher Gemeinschaften nach einer robusten und weitgehend unterbrechungsfreien Energieversorgung, zum anderen dem politisch motivierten Bedürfnis nach einer zentral gut verwaltbaren Stromversorgung im Rahmen eines nationalen Stromnetzes entgegengekommen werden. Hierzu werden existierende ingenieurwissenschaftliche Lösungen in den jeweiligen lokalen Kontexten betrachtet, analysiert und weiterentwickelt.
Langjährige Erfahrungen haben gezeigt, dass für ein solches Vorhaben ein interdisziplinäres Vorgehen sinnvoll ist, da der nachhaltige Betrieb von technischen Infrastruktursystemen nicht nur von einer soliden Technologie abhängt, sondern vor allem auch soziale und ökonomische Sachverhalte den nachhaltigen Betrieb beeinflussen.
Interdisziplinärer Ansatz
Im Unterschied zur üblichen Vorgehensweise werden im Projekt A:RT-D Grids die technischen und sozialen Infrastruktursysteme ganzheitlich in ihrer Vernetztheit betrachtet. Soziale und technische Infrastrukturen beeinflussen einander und können sich so entweder nachhaltig gegenseitig stabilisieren oder destruktiv wirken. Aufbauend auf Arbeiten von Professorinnen und Professoren wie der Nobelpreisträgerin für Wirtschaft (2009) Elinor Ostrom, ihrem Kollegen John Anderies von der Arizona State University sowie anderen werden die gegenseitigen Einflüsse analysiert und daraus resultierende Nachhaltigkeitsstrategien für die ländliche Elektrifizierung vorgeschlagen. Ein besonderes Augenmerk wird auf Geschlechtersensibilität und Migrationsbezüge gelegt. Beteiligt sind Institute mit Expertise in Elektrotechnik, Sensorik, Erziehungswissenschaften und Ökonomie sowie einschlägig aktive Unternehmen aus Ostafrika und Deutschland.
Begleitend werden über die Projektlaufzeit interdisziplinäre Graduiertentrainings angeboten, die zum einen Grundlagen vermitteln, zum anderen aber auch die aktuellen Forschungsergebnisse kommunizieren. Außerdem werden Bildungskonzepte entwickelt und evaluiert, die offen für die Partner und interessierte Stakeholder, aber auch für die Nutzerinnen und Nutzer solcher Netze sind.
Dieses Projekt adressiert eines der dringendsten Hindernisse für die afrikanische Entwicklung auf eine zutiefst interdisziplinäre und innovative Weise: Junge High-Potentials der beiden Kontinente Europa und Afrika arbeiten mit gleichaltrigen und erfahrenen Forscherinnen und Forschern sowie Unternehmerinnen und Unternehmern an innovativen Lösungen für das afrikanische Energiedilemma und integrieren so Lehre, Lernen, Forschung und unternehmerisches Handeln, jeweils basiert in den Herangehensweisen und Methoden der jeweiligen Fachdisziplinen.
Praxisrelevante Ergebnisse
Das vorgeschlagene Projekt trägt damit dazu bei, eine Reihe von globalen Herausforderungen zu bewältigen, da es
- eine Lösung für die bekanntermaßen schlechte Netzstabilität im ländlichen Afrika bietet sowie Schritte geht, um dem Bedarf an einem Energiezugang für alle gerecht zu werden,
- qualitativ hochwertige, nachhaltige, wissenschaftliche Kooperationsstrukturen schafft,
- die regionale und transkontinentale Zusammenarbeit stärkt,
- dazu beiträgt, gut ausgebildete Arbeitskräfte zu schulen, die in der Lage sind, Lösungen für die Energieversorgung anzubieten, die zu den dringendsten Grundvoraussetzungen für die afrikanische Entwicklung gehören,
- neue angepasste, die Technologie begleitende Dienstleistungen entwickelt, um eine langfristige und nachhaltige Nutzung der neuen Technologien zu gewährleisten.
- das Innovationspotenzial stärkt und Märkte erschließt.