Datum
19.11.2024
Themenbereiche
Nachhaltige Energiesysteme
Regionen
Niger
Projekte
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Teilnehmende des Hackathon in Niger

RETO-DOSSO: Hackathon in Niamey, Niger

Im Oktober 2024 veranstaltete das Vizerektorat der Universität der Vereinten Nationen in Europa (UNU-VIE) in Bonn im Rahmen des CLIENT II-Projekts RETO-DOSSO einen Hackathon in Niamey, Niger. Die Veranstaltung markierte die Einrichtung eines Living Labs. Ziel des Living Labs ist es, Innovationen rund um eine „Internet der Dinge“ (IoT)-gestützte landwirtschaftliche Produktion zu fördern und die Verteilung der Wasserressourcen zu verbessern. Der Hackathon sensibilisierte Studierende und Nachwuchskräfte für den Einsatz von IoT in der Präzisionslandwirtschaft. Die Teilnehmenden entwickelten im Rahmen des Hackathons fünf Lösungsansätze.

Das Projekt RETO-DOSSO setzt sich für die Schaffung nachhaltiger Lebensgrundlagen in den ländlichen Gebieten Nigers ein. Es unterstützt die lokale Bevölkerung dabei, eine Grundlage für ihren Lebensunterhalt zu schaffen und ebnet damit den Weg für ländliche Wirtschaftstätigkeiten. 

Bild 2: Teilnehmende testen entwickelte Lösungen im Living Lab
Bild 1: Teilnehmende testen entwickelte Lösungen im Living Lab © Fitila Factory, Rodrigue Yesugnon Tovilinkou 2024

Die von UNU-VIE geleitete Komponente konzentriert sich auf die nachhaltige Bewässerung und die Entwicklung von Innovationen rund um intelligente solare Bewässerung und agrartechnische Lösungen für Präzisionslandwirtschaft. Gemeinsam mit den Partnern Le Centre Incubateur des Petites et Moyennes Entreprises (CIPMEN), der Abdou-Moumouni-Universität Niamey und WaziUp e.V. veranstaltete UNU-VIE einen einwöchigen Hackathon. 

Ein Hackathon ist eine Veranstaltung, bei dem Teams in kurzer Zeit kreative Softwarelösungen entwickeln. Bei diesem Hackathon konzentrierten sich die Teilnehmenden auf die Wertschöpfungskette des Living Lab. Die Veranstaltung bot jungen Menschen die Möglichkeit, Innovationen und Geschäftsmodelle im Bereich der IoT-gestützten oder „intelligenten“ Landwirtschaft zu entwickeln. Das Internet of Things (IoT) ist ein Netzwerk vernetzter physischer Geräte, die Daten sammeln und austauschen, um Prozesse zu automatisieren und zu optimieren.

Bild 3: Automatisierte Pumpensysteme im Living Lab
Bild 2: Automatisierte Pumpensysteme im Living Lab © Fitila Factory, Rodrigue Yesugnon Tovilinkou 2024

Der Hackathon begann damit, dass die Teilnehmenden durch sechs Module zu den Themen Präzisionslandwirtschaft, Entwicklung von Web- und Mobil-Apps, Design Thinking und Ideenfindung, Agrartechnologien, Hardware und Entwicklung von Geschäftsmodellen geführt wurden. Anschließend erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit den bereitgestellten Sensoren und der Hardware ihre eigenen Lösungen zu entwerfen und zu entwickeln. Die fünf Gruppen entwickelten Lösungen für intelligente Bewässerungssysteme, Pflanzengesundheitsüberwachung und intelligente Gewächshaussysteme. Die Lösungen werden nun von CIPMEN weiterentwickelt, um ihr Geschäftspotenzial zu steigern und die unternehmerischen Fähigkeiten der Teilnehmenden zu verbessern. 

Bild 4: Teilnehmende im Living Lab
Bild 3: Teilnehmende im Living Lab © Fitila Factory, Rodrigue Yesugnon Tovilinkou 2024

Darüber hinaus fand ein Training-of-Trainers der CIPMEN-Mitarbeitenden zu den technischen Komponenten statt, um sie zukünftig für die Durchführung ähnlicher Schulungen und Veranstaltungen zu befähigen. Die UNU-VIE entwickelt die entstandenen Materialien zu einem E-Learning-Format weiter, um die langfristige Nachhaltigkeit des Programms und des Living Labs zu gewährleisten. 

Das Living Lab am Hauptsitz des CIPMEN in Niamey, Niger, bietet jungen Agrartechnologie-Unternehmer:innen die Möglichkeit, ihre Lösungen zu testen und weiterzuentwickeln. Die von WaziUp e.V. installierten IoT-fähigen Sensoren versorgen die jungen Unternehmer:innen mit den Daten und Modems, die sie benötigen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln und zu skalieren. Die implementierten Bewässerungssysteme werden getestet, um ihre Effizienz und Kompatibilität mit den lokalen Gegebenheiten zu beurteilen. 

Bild 5: WaziUp e.V.-Sensoren, die im Living Lab installiert sind
                       Bild 4: WaziUp e.V.-Sensoren, die im Living Lab installiert sind © Fitila Factory, Rodrigue Yesugnon Tovilinkou 2024

Das System wird UNU-VIE außerdem die Möglichkeit bieten, mit anderen CLIENT II-Projekten wie dem Agrophotovoltaik-Projekt in Mali und Gambia (APV-MAGA) Synergien zu schaffen und Erfahrungen aus der intelligenten und IoT-basierten Lösung für eine effiziente Bewässerung und Überwachung der Betriebsbedingungen zu übertragen.

Bild 6: Hackathon-Teilnehmende und Gastgeber vor dem Hauptsitz des CIPMEN in Niamey, Niger
Bild 5: Hackathon-Teilnehmende und Gastgeber vor dem Hauptsitz des CIPMEN in Niamey, Niger © Fitila Factory, Rodrigue Yesugnon Tovilinkou 2024

Weitere Informationen zu RETO-DOSSO finden Sie auf der Projektseite.