Level-Up: Baubeginn für Bioenergiepark
Der Energiepark in Ghana kann diverse organische Reststoffe in verschiedenen Prozessketten verarbeiten: Eine innovative Nassvergärungs-Biogasanlage sorgt dafür, dass Markt- und Mensaabfälle in Kochgas für die Cafeteria der University of Energy and Natural Resources (UENR) umgewandelt werden. Die kompostierten Reststoffe des Prozesses sind als Dünger nutzbar. In einem weiteren Teil der Anlage trocknet eine solare Trocknungsanlage Hackschnitzel aus Resthölzern energiesparend auf den gewünschten Wassergehalt. Die entstandenen Hackschnitzel können dann in einer Biomasse-Vergasungsanlage verbrannt werden. Das dabei entstehende Holzgas wird in einem Blockheizkraftwerk zu Strom. Die Abwärme des Prozesses wird mit einer Absorptionskältemaschine zum Betrieb eines Kühlhauses genutzt.
„Wir sind sehr dankbar für das beständige Engagement unserer Partner sowie auch weiterer Unterstützer:innen, die trotz der zahlreichen organisatorischen und finanziellen Herausforderungen der letzten Monate die Realisierung dieses wichtigen Meilensteins ermöglicht haben. Wir möchten uns herzlich bei allen beteiligten Partnern bedanken. Ihr unermüdliches Engagement hat diesen Erfolg erst möglich gemacht“, erklärt Prof. Dr. Stefan Pelz, der zusammen mit Prof. Dr. Steffen Abele und Prof. Dr. Nana Derkyi die Projektleitung innehat. Prof. Pelz fügt hinzu: „Die Früchte unserer intensiven Bemühungen der vergangenen Jahre werden nun endlich sichtbar. Mit großer Spannung sehen wir nun der Ankunft der Container entgegen, die den Beginn der ersten Inbetriebnahme markieren wird. Besonders freuen wir uns auf das bevorstehende Wiedersehen und die spannende Forschungsarbeit mit unseren Kollegen in Ghana, die nun konkret beginnen kann!“
Dr. Thomas Helle (Novis) ergänzt: „Mit der Forschungsbiogasanlage in Ghana konnten wir die Ergebnisse eines anderen, von der Landesregierung Baden-Württemberg geförderten Forschungsprojekts, direkt nach Westafrika übertragen. Das ist praktischer und angewandter ökologischer Forschungstransfer.“
Im weiteren Projektverlauf steht die Vorbereitung der anstehenden Lieferungen nach Sunyani (Ghana), der Rohbau der Biogasfermenter sowie die Errichtung der Bauten für weitere technische Einheiten an. Ein neues Kontroll- und Besucherzentrum unterrichtet hierbei die Öffentlichkeit. Trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen in Ghana übernimmt die UENR die vollständige Finanzierung der Bauvorhaben. „Dass die UENR diese Investitionen übernimmt, ist alles andere als selbstverständlich, insbesondere, weil das Projekt bereits vor der COVID-19-Pandemie beantragt wurde und die Finanzierungszusagen vor deren weltweiten – auch finanzwirtschaftlichen - Auswirkungen gemacht wurden“, betont Prof. Dr. Steffen Abele. Diese Standhaftigkeit unterstreicht das außerordentliche Engagement der UENR und deren Einsatz für den Fortschritt des Projekts.
Weitere Informationen zu Level-Up finden Sie auf der Projektseite.