Datum
20.08.2024
Regionen
Armenien
Georgien
Kasachstan
Kirgistan
Tadschikistan
Usbekistan
Image
Moderation

CLIENT II Abschlusskonferenz für Zentralasien

Ein Jahr vor dem Auslaufen des Förderprogramms CLIENT II „Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen“ hat CASIB am 20. Juni 2024 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und dem Projektträger DLR-PT eine Wrap-up Konferenz für die regionalen Projektpartner aus Zentralasien und der Mongolei in Almaty organisiert.

Seit 2017 wurden über CLIENT II 15 Verbundvorhaben mit den Ländern Zentralasiens und der Mongolei auf den Weg gebracht, um Lösungsansätze für den Klima-, Umwelt-, Ressourcen- und den Energiebereich zu erarbeiten. Die Projektergebnisse haben das Potential einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung regionaler Herausforderungen zu leisten. Voraussetzung für die erfolgreiche und nachhaltige Implementierung der Projekte sind das Bewusstsein über die Verwertungspotentiale in der Region sowie vertrauensvolle Kontakte der Projektverantwortlichen zu relevanten regionalen Stakeholdern. Hierfür sollte die Konferenz einen wichtigen Beitrag leisten.

Konzept

Um eine Strahlwirkung der Veranstaltung auf die gesamte Förderregion Zentralasien einschließlich der Mongolei und einen Erfahrungsaustausch relevanter regionale Stakeholder über die Ländergrenzen hinweg zu ermöglichen, wurden Vertreter aller Partnerländer (Mongolei, Tadschikistan, Kirgisistan, Usbekistan, Kasachstan und Deutschland) nach Almaty eingeladen. Die deutsche Seite wurde vertreten durch das deutsche Konsulat in Almaty, ausgewählte deutsche CLIENT II-Projektpartner, den Projektträger DLR-PT sowie einer Auswahl bedeutender in Zentralasien tätiger deutscher Organisationen (Anhang – Teilnehmerliste).

Zum Erreichen der allgemeinen Zielsetzung wurden folgende Veranstaltungsblöcke konzipiert:

 

Session 1:   CLIENT II in Zentralasien

- Bekanntmachung mit dem Projekt und den Projektverantwortlichen 

- Vorstellung konkreter CLIENT II-Projektergebnisse mit besonderem regionalen Verwertungspotential

 

 

Session 2:   Bridging Gaps - Netzwerk- und Transferaktivitäten zur Förderung nachhaltiger Innovationen

  • Informieren über die Möglichkeiten und Initiativen zur Förderung des regionalen intersektoralen Wissensaustausches 

  • Informieren über die Partizipationsmöglichkeiten an regionalen Plattformen zur Unterstützung von Synergieeffekten und nachhaltigen Implementierungsansätzen

 

Session 3: Umfrage und Podiumsdiskussion

  • Befragung der Teilnehmer: zum Beitrag von CLIENT II für eine nachhaltige Entwicklung in der Region, zum Impact der Förderprojekte auf die 3 Säulen der Nachhaltigkeit, zu den Erfolgsfaktoren in den Bereichen Projektvorbereitung, Projektumsetzung und Projektkommerzialisierung sowie zu Empfehlungen für zukünftige Fördermaßnahmen

  • Podiumsdiskussion zum Thema Wissens- und Technologietransfer unter besonderer Berücksichtigung der präsentierten Umfrageergebnisse

Abschließend wurde der SlotWrap-up und Key Take-Aways“ eingerichtet, um die bezogen auf die Zielsetzung der Veranstaltung besonders relevanten Ergebnisse gemeinsam mit dem Publikum herauszuarbeiten.

Umsetzung

Die Veranstaltung wurde vollumfänglich erfolgreich umgesetzt. Eine wichtige Grundlage hierfür war die Teilnahme der 63 registrierten Gäste aus 6 Ländern an der Veranstaltung (Anhang - Teilnehmerliste). Dies ermöglichte entsprechend des CLIENT II-Ansatzes einen regionalen Blick auf die Chancen einer nachhaltigen Entwicklung und einen intensiven regionalen Austausch zwischen den Stakeholdern aus Wissenschaft, Gesellschaft/Politik und Wirtschaft. 

Eröffnet wurde die Wrap-up Konferenz durch Wolfgang Faust, Referat für Presse Kultur und Wirtschaft, des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Almaty. In seiner Rede hob er das Interesse Deutschland als Hochtechnologieland mit einer breit aufgestellten Forschungslandschaft an globaler Kooperation hervor. Zentralasien gehöre hierbei zu den wichtigsten Partnerregionen Deutschlands, so der Repräsentanz des deutschen Generalkonsulats. 

In der ersten Session „CLIENT II in Zentralasien“ wurde dem Auditorium über die Vorstellung der Projekte LINOKAS, KAZHEMP, KendyrTEX, ReKKS, LocustTEC, SUFACHAIN und TERESA das breite fachliche Spektrum und große Anwendungspotential der CLIENT II-Projekte in Zentralasien nähergebracht. Im Vordergrund der Präsentationen standen konkrete Ergebnisse und mögliche Verwertungsansätze.

Auditorium (CASIB)

Foto 1: Auditorium (CASIB)

Die zweite Session wurde genutzt, um bedeutende regionale Plattformen für Vernetzungs- und Transferaktivitäten vorzustellen. Hierzu gehören die „Ökoplattform“ zur Stärkung der Zusammenarbeit im Bereich grüner Technologien (koordiniert durch die Deutsche Außenhandelskammer in Zentralasien, BMUV-Projekt), eine regionale Plattform für nachhaltige Landwirtschaft (koordiniert durch den Deutsch-kasachischen Agrarpolitischen Dialog, gefördert durch das BMEL), die Silk Road Conference für Zentralasien als unterstützende Maßnahme zum regionalen Dialog zwischen Wissenschaft und Politik im Rahmen der Green Central Asia Initiative der deutschen Bundesregierung (koordiniert durch die Deutsch-kasachische Universität, unterstützt durch das AA) sowie das weltweite CLIENT II-Netzwerk (koordiniert durch Adelphi, unterstützt durch das BMBF). Die Plattformen bieten die Möglichkeit sich über verschiedene Sektoren hinweg mit regionalen Stakeholdern auszutauschen, Synergiepotentiale zu nutzen und somit die Chancen für eine erfolgreiche und langfristige Projektimplementierung zu erhöhen. 

In der dritten Session wurde den Konferenzteilnehmern über eine Befragung und die Ausstellung von Flipcharts die Möglichkeit gegeben, sich interaktiv an einer Podiumsdiskussion zu beteiligen. Die Ergebnisse der Befragung wurden in die Podiumsdiskussion zum Thema Wissens- und Technologietransfer mit Key-Stakeholdern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft aufgenommen. Im ersten Teil der Podiumsdiskussion ging es um den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Vertreter des Podiums waren Anna Kim, Projektmanagerin, AHK-ZA; Dr. Jannike van Bruggen, Projektkoordinatorin, Hochschule Rhein-Waal; Dr. Aliya Sembayeva, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Science Fund Kasachstan und Bat-Ulzii Batchuluun, Leiter für Informationstechnologie, Department für Statistik, Arbeitsministerium, Mongolei. Die Podiumsteilnehmer berichteten über ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und zeigten Wege zur erfolgreichen Kommerzialisierung neuer Forschungserkenntnisse auf.

Foto 2: Auswertung der Publikumsbefragung im Vorfeld der Podiumsdiskussion (CASIB)

Foto 2: Auswertung der Publikumsbefragung im Vorfeld der Podiumsdiskussion (CASIB)

Der zweite Teil der Session thematisierte den Transfer zwischen Wissenschaft und Politik. Hierfür nahmen Prof. Dr. Jasur Salikhov, Rektor der Green University Usbekistan; Dr. Anar Mukhtarova, Leiterin der Internationalen Abteilung der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Kasachstan; Khasanov Saibjabbor, Experte des Deutsch-kasachischen Agrarpolitischen Dialogs und Dr. Olga Shibistova, Leibniz Universität Hannover an der Podiumsdiskussion teil. In der Session wurden unter anderem die Unterstützung der Umsetzung von Forschungsprojekten durch die Politik in Zentralasien besprochen. Wie auch in der ersten und zweiten Session zeigte sich das Publikum sehr interessiert und richtete zahlreiche Fragen an die Referenten und Diskutanten. 

Abschließend wurden die Ergebnisse der Paneldiskussion bezugnehmend auf die CLIENT II-Projekte in Zentralasien und der Mongolei zu Key Take-Aways zusammengefasst. In der Konferenz ist deutlich geworden, dass es eine große Unterstützung und Offenheit für internationale Kooperationen über anwendungsorientierte Forschungsmaßnahmen wie CLIENT II in der Region gibt. Ein wichtiges Anliegen, welches wiederholend geäußert wurde, ist die Entwicklung von langfristig wirkenden Unterstützungsstrukturen für die Projektumsetzung und langfristige Implementierung von Forschungsergebnissen. Hierzu können beispielsweise virtuelle Plattformen (Session 2), Innovationszentren oder Kontaktbüros wie CASIB einen Beitrag leisten. Die Rahmenbekanntmachung des BMBF „Östliche Partnerschaft und Zentralasien“ kann hierfür beispielsweise einen wichtigen Beitrag leisten.

 

CLIENT II Conference

Foto 3: Teilnehmer der CLIENT II Wrap-up Conference Zentralasien 2024 (CASIB)

Ergebnisse

Folgend sollen die wichtigsten Ergebnisse der Konferenz aufgeführt werden:

- Beitrag zur Stärkung der Sichtbarkeit der deutschen Wissenschaftslandschaft in Zentralasien, insbesondere von CLIENT II-Aktivitäten

- Aufzeigen der Bedeutung intersektoralen Zusammenarbeit (Wissenschaft – Gesellschaft/ Politik – Wirtschaft) für eine nachhaltige regionale Entwicklung und Aufzeigen von praktikablen Ansätzen

- Unterstützung des Wissensaustauschs mit relevanten regionalen Stakeholdern 

- Beförderung des Bewusstseins über das Verwertungspotential von Projektergebnissen in der Förderregion

- Generieren von Informationen zur regionalen Sichtweise auf das CLIENT II-Programm (Impact der Maßnahme, Erfolgsfaktoren) sowie Anregungen für neue Fördermaßnahmen basierend auf den Ergebnissen der Befragung und Podiumsdiskussion