Maßnahmen zum Klimaschutz
Nachhaltige Städte und Gemeinden
Nachhaltiger Konsum und Produktion
Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Koordinator: Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen e. V.
Ansprechpartner: Manuell Krauß or Rona Michaelis
Adresse: Kackertstraße 15-17, 52056 Aachen
E-Mail: krauss(at)fiw.rwth-aachen.de, michaelis(at)fiw.rwth-aachen.de
Projektpartner in Deutschland
- Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Siedlungswasser-wirtschaft und Umwelttechnik
- Aqua-Technik Beregnungsanlagen GmbH & Co. KG, Neuenkirchen
Projektpartner in Ghana
- University of Ghana, Institute for Environmental and Sanitation Studies (IESS) und Department of Agricultural Engineering (DAE), Accra
- Envaserv Research Consult Ltd, Accra
- University of Development Studies, Tamale
- Accra Sewerage Improvment Project (ASIP), Accra
Zukunftsfähige Technologien und Dienstleistungen zur Anpassung an den Klimawandel in hochwasser- und dürregefährdeten Siedlungsräumen in Ghana
Ghana ist wie der gesamte afrikanische Kontinent vom Klimawandel betroffen. Die Temperaturen in Ghana werden zukünftig weiter ansteigen, die Regenmenge in der Regenzeit sowie die Trockenheit in der Trockenzeit werden zunehmen und sozioökonomische Schäden verursachen. Im RAIN-Verbundforschungsprojekt sollen Strategien und geeignete Wasseraufbereitungsverfahren zur Verminderung der Vulnerabilität und Erhöhung der Resilienz von Siedlungen gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels entwickelt und somit eine nachhaltige Wassernutzung ermöglicht werden.
Herausforderungen
Ghana im Allgemeinen, aber vor allem der nördlich gelegene Savannengürtel ist Überschwemmungen, Dürren und Buschbränden ausgesetzt. Das angesammelte Regenwasser versickert ungenutzt. Die urbanen Regionen, z.B. die im Süden des Landes gelegene Hauptstadt Accra, leiden immer häufiger unter Starkregenereignissen.
Die in den letzten Jahren von der ghanaischen Regierung veröffentlichten Richtlinien und Dokumente zur Anpassung an den Klimawandel fordern Maßnahmen, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Lösungen
Der Forschungsverbund strebt an, ein Hochwasserfrühwarnsystem mit intelligenten Wasserbewirtschaftungs- und Versorgungskonzepten zu kombinieren und durch Trainings- und Fortbildungsmaßnahmen bei Bevölkerungsgruppen und Entscheidungsträgerinnen und -trägern Potentiale für eine nachhaltige Wassernutzung aufzuzeigen. Das RAIN-Verbundprojekt soll die ghanaischen Klimaprojekte stärken und einen Beitrag zur Umsetzung der von der Bundesregierung definierten Klimaanpassungsziele liefern. Es wird eine städtische und eine ländliche Pilotregion (Accra – urban; Umgebung Kumasi – rural) betrachtet, was eine Übertragbarkeit von Ansätzen und Erkenntnissen des Projekts auf die WASCAL/ SASSCAL-Regionen ermöglicht. Valide Daten werden in einer lokalen Datenerhebung geschaffen und darauf aufbauend wird ein Vorhersagemodell für lokale meteorologische Auswirkungen des Klimawandels entwickelt, welches als Frühwarnsystem für Naturkatastrophen getestet wird.
Das Konsortium strebt an, aussagekräftige Prognoseszenarien für Hochwasser- und Dürreanpassungsmaßnahmen zu berechnen. Zur Einführung eines nachhaltigen Hochwasserschutzes und einer Wasserbewirtschaftung, welche einen wassersparenden Umgang und eine Wiedernutzung von aufbereitetem Wasser propagiert, wird ein Konzept mit den erfolgversprechenden modellierten Maßnahmen erstellt. Dieses beinhaltet eine mehrstufige Behandlungskette von der Aufbereitung von Regenwasser und Wasser aus Rückhalteräumen bis zur wassersparenden Verteilung.
Das technische Potential der Behandlungskette wird pilothaft an angepassten Technologien mit Wassersammlung, Speicherung, Entfernung von Trüb- und Schadstoffen (Schwermetalladsorption), Entkeimung (Biolight-Bestrahlung) und wassersparender Tröpfchenbewässerung in den Pilotregionen unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung demonstriert. Das Partnerkonsortium bindet die lokalen Entscheidungsträgerinnen und -träger in die Findung der am besten angepassten technischen Lösung mit ein.
Wissenstransfer
Der Forschungsverbund wird beispielhaft Fachkräfte der Planung, Verwaltung, des Anlagenbetriebs sowie betroffene Wassernutzergruppen hinsichtlich der Anpassungen an den Klimawandel sowie der nachhaltigen Wassernutzung schulen. Das generierte Wissen wird zu Bildungsmodulen aufbereitet und in die Bildungspläne der Pan African University (PAUWES) und der WASCAL integriert, mit dem Ziel den Wissenstransfer sowie den Erfahrungsaustausch zwischen den Forschungseinrichtungen sowie der Bevölkerung überregional auszubauen.