Leben an Land
Maßnahmen zum Klimaschutz
Nachhaltige Städte und Gemeinden
Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Koordinator: United Nations University
Ansprechpartnerin: Dr. Yvonne Walz
Adresse: Platz der Vereinten Nationen 1, 53113 Bonn
Tel.: +49 228 815-0232
E-Mail: walz(at)ehs.unu.edu
Projektpartner in Deutschland
- Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - Arbeitsgruppe Ökohydrologie und Wasserressourcenmanagement
- Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF)
- Björnsen Beratende Ingenieure GmbH (BCE)
- Universität Bayreuth - Lehrstuhl Interkulturelle Germanistik
- Munich Climate Insurance Initiative (MCII)
Projektpartner in Benin und Togo
- WASCAL, Accra (Ghana)
- Universität von Lomé (Togo)
- Universität Abomey Calavi (Benin)
- Ministerium für Umwelt und Forstressourcen in Togo, Lomé
- Ministerium für Lebensumwelt und nachhaltige Entwicklung in Benin, Cotonou
Implementierung von klimasensitiven Anpassungsstrategien zur Reduktion des Hochwasserrisikos im Einzugsgebiet des grenzüberschreitenden Unteren Mono Flusses
Hochwasser stellen ein großes Risiko für die ortsansässige Bevölkerung dar. So auch im grenzüberschreitenden Gebiet des Unteren Mono Flusses in Benin und Togo. Für die Entwicklung und Implementierung von Anpassungsstrategien an das bestehende und zukünftige Hochwasserrisiko, bedarf es Informationen über mögliche Hochwasserszenarien, Expositionen, Verwundbarkeiten und Bewältigungskapazitäten von Mensch und Umwelt, welche momentan noch nicht zur Verfügung stehen. Das deutsch-afrikanische Konsortium CLIMAFRI entwickelt daher ein Flussgebiet-Hochwasser-informationssystem und dazugehörige Anpassungsstrategien für die Region.
Anpassung an Hochwasserrisiko
Starkregen und daraus folgende Hochwasserereignisse sind Naturgefahren, die verheerende Konsequenzen für menschliches Leben und den Lebensunterhalt von Betroffenen haben. So auch im Gebiet des Mono Flusses von Togo und Benin. Übernutzung der natürlichen Ressourcen, unvollständige Kenntnisse über die Zusammenhänge von Hochwasserauswirkungen, sowie fehlendes Ressourcenmanagement ergeben dort Bedarf an Intervention.
Das Ziel des CLIMAFRI Projekts ist die Entwicklung und Implementierung von Anpassungsstrategien für ein nachhaltiges Hochwasserrisiko- und Umweltressourcenmanagement im grenzüberschreitenden Einzugsbereich des unteren Mono Flusses, gemeinsam mit lokalen Akteuren. Herausforderungen dort sind vor allem die geringe Entwicklung des länderübergreifenden Gebiets sowie eine kaum verfügbare Datenbasis.
Das Projektkonsortium verfolgt die Entwicklung eines Flussgebiet-Hochwasserinformationssystems, das sich sowohl auf wissenschaftliche Daten stützt als auch das Wissen der lokalen Bevölkerung und weiterer relevanter Akteure einbezieht. Um die nachhaltige Implementierung des Informationssystems sicherzustellen, ist ein weiteres Ziel des Projektes die Ausbildung von Arbeitskräften im Hinblick auf wissenschaftliche und technische Kompetenzen zur Nutzung und Instandhaltung des Informationssystems sowie die Einbindung des Systems in verantwortliche Behörden.
Multisektorale Zusammenarbeit
Die Zusammensetzung des Konsortiums, bestehend aus deutschen und afrikanischen Wissenschaftlern, einem Unternehmen der Wasserwirtschaft (BCE), einem Think Tank zu Versicherungen im Kontext von Klimarisiken (MCII), einem regionalen Bildungszentrum in Afrika (WASCAL) und den nationalen Ministerien als verantwortliche politische Behörden bildet die Basis für eine multisektorale Zusammenarbeit.
Gemeinsam bemüht sich das Konsortium mittels Erfassung von Daten und der Modellierung von Szenarien um die Schaffung und nachhaltige Implementierung einer Open-Source-Modellierungsumgebung. Zudem werden spezifische klimawandelsensitive Anpassungsmaßnahmen erarbeitet.
Verbessertes Wassermanagement
Hauptziel von CLIMAFRI ist die Implementierung eines funktionsfähigen und nutzbaren Flussgebietsinformationssystems bei der zuständigen Behörde vor Ort. Begleitet wird dies von einem Katalog zu möglichen Anpassungsoptionen sowie Empfehlungen von Versicherungen als Option für den Transfer von Risiko. Dies soll zu einem verbesserten Wassermanagement und somit vermindertem Risiko für die Bevölkerung führen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Region in die Lage zu versetzen, die negativen Konsequenzen des Klimawandels, denen sie gegenübersteht, zu reduzieren und mittels einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen vor Ort eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.
Die Projektergebnisse werden in wissenschaftlichen Publikationen zu den Themenschwerpunkten Klimawandel, Anpassung, Risikominderung sowie grenzüberschreitendes Wassermanagement veröffentlicht und für die Lehre sowie Kapazitätsaufbau in den Zielländern aufgearbeitet.
Ferner soll im Rahmen des Projekts der Anwendbarkeitsnachweis für das Softwareprodukt Kalypso, welches für das Informationssystem benötigt wird, erbracht und seine Erweiterung um weitere Methoden im Bereich Hochwasser- und Risikomanagement erarbeitet werden. Dies soll dessen Chancen im afrikanischen Markt verbessern und neue Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschland und Afrika fördern.