RENO-TITAN: Mit dem Szintillator durch den Titantagebau
Im September 2023 fanden Auftakttreffen der Projektpartner in Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam statt. Ebenso erfolgten erste Bestandsaufnahmen und Probenahmen in der Binh Thuan Provinz. Ausgerüstet mit GPS-Gerät und Szintillator, einem Gerät zur Messung ionisierender Strahlung, gingen die RENO-TITAN-Partner in einem Titantagebau für mehrere Stunden den Weg des Abbaus, der Aufkonzentrierung und der Aufreinigung der Schwersandminerale nach.
Mit Hilfe des Szintillators wurden Arbeitsplatzmessungen der Ortsdosisleistung durchgeführt, d.h. die Strahlendosis pro Zeiteinheit, die von außen auf den Menschen wirkt, bestimmt. Während im Titantagebau keine strahlenschutzrelevanten Messwerte ermittelt wurden, strahlen die aufkonzentrierten Minerale tatsächlich. Andererseits zeigen erste Messungen, dass der Sandrückstand und das zum Aufschlämmen verwendete Wasser offenbar nicht oder nur wenig belastet sind. Genaue radiologische Messungen erfolgen im Herbst/ Winter 2023 in fachspezifischen Laboratorien in Deutschland und Vietnam.
Im kommenden Jahr dürfen die deutschen Projektpartner eine vietnamesische Delegation zu den Kernfragen des RENO-TITAN-Projektes in Deutschland empfangen. Auf dem Programm stehen unter anderem Versuche in einem Umweltradiologielabor. Beim Auftakttreffen in Hanoi bekundeten einige vietnamesische Partner bereits Interesse an anderen Untersuchungen zum Abbau seltener Erden in Nordvietnam. Im besten Falle bieten einige Bergbaurückstände eine geeignete Quelle als Ersatzbaustoff im Städtebau, da Vietnam unter akuter Sandknappheit leidet. Das Projekt RENO-TITAN will helfen, den Weg dafür zu ebnen.
Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektseite.