PROCEED Projekt: Feldaufenthalt in Namibia erfolgreich abgeschlossen
Die Reise begann mit einem Stakeholder-Treffen in Windhuk, im Haus der Demokratie der Hanns-Seidel-Stiftung. Vertreter aus Politik, Industrie, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten gemeinsam den Status quo des Projekts und seine möglichen zukünftigen Auswirkungen auf den namibischen Mini-Grid-Sektor. Da es sich bei PROCEED um ein gemeinsames deutsch-namibisches Forschungsprojekt handelt, wurde der Beitrag der lokalen Experten während des Stakeholder Meetings sehr geschätzt.
Nach dem Aufenthalt in Windhuk reiste das Team, dem nun auch Vertreter der Namibia University of Science and Technology (NUST) und des Namibia Energy Institute (NEI) angehörten, nach Otjiwarongo zu einem Treffen mit dem örtlichen Stromversorger CENORED und dem Ingenieurbüro DIS Engineering. Bereits am folgenden Tag setzten sie ihre Fahrt nach Nordosten fort und erreichten nach mehrstündiger Fahrt Tsumkwe, die in einem abgelegenen Teil Namibias befindliche erste Forschungsgemeinde.
In den folgenden Tagen widmeten sich die Forscher verschiedenen Aspekten der Datenerhebung: der Wartung und Leistung der Mini-Grid Systeme in Tsumkwe und dem benachbarten Gam; der Erfassung von Daten aus den zuvor installierten smarten Messgeräten; der Austausch mit der lokalen Bevölkerung, um deren Bedürfnisse und Prioritäten in Bezug auf den Stromverbrauch zu ermitteln; und der Analyse geeigneter Tarifstrukturen. Dabei wurde das PROCEED Team kontinuierlich von CENORED-Mitarbeitern vor Ort unterstützt, die mit den beiden Mini-Grid Systemen und deren individuellen Herausforderungen bestens vertraut waren.
Ein besonderes Highlight für das THI-Team war die offizielle Übergabe einer 26 kWp PV-Batterie-Anlage, die auf dem Dach der Secondary School in Tsumkwe installiert wurde. Diese neu installierte Anlage soll als dezentrale Erweiterung des unterdimensionierten Mini-Grids dienen. Die THI-Forscher werden die Interaktion des neuen Systems mit dem Haupt-Mini-Grid genau beobachten und analysieren, wie die Erweiterung sowohl die Stromversorgung der Schule stabilisiert als auch in das Mini-Grid einspeist. Die aus dieser Analyse gewonnenen Erkenntnisse könnten als Blaupause für künftige dezentrale Erweiterungen von Inselnetzen dienen - nicht nur in Namibia, sondern in der gesamten Region.
Nach fast zwei Wochen intensivem Austausch und umfassender Datenerhebung können die deutschen Forscher nun mit der Auswertung und Veröffentlichung der Ergebnisse dieses spannenden Forschungsaufenthalts in Namibia beginnen.
Das deutsch-namibische Verbundvorhaben PROCEED untersucht Optionen für eine effiziente, nachhaltige und auf Erneuerbare Energien basierende Energieversorgung in Namibia über so genannte Inselnetze / Mini-Grids. Dabei werden ausgewählte Mini-Grid Systeme hinsichtlich ihrer sozio-ökonomischen und technologischen Gegebenheiten analysiert und basierend auf den Erkenntnissen Lösungsansätze für die erfolgreiche Implementierung und Wartung solcher Systeme in Namibia formuliert.