Datum
23.06.2025
Themenbereiche
Klimaschutz/Energieeffizienz
Regionen
Südafrika
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© HSC

CoalCO2-X: Diskussionsrunde – Ammoniak als Energievektor

Im Vorfeld der allerersten Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz (HSC) im Jahr 2024 fanden mehrere Diskussionsrunden statt, um neue Partnerschaften und innovative internationale Allianzen zwischen politischen Entscheidungstragenden, Führungskräften des Privatsektors und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft zu fördern. Im Rahmen von CoalCO2-X hat das Fraunhofer IGB BioCat eine dieser Diskussionsrunden mitorganisiert und moderiert. Die Veranstaltung diente dem Aufbau neuer Partnerschaften zur Umsetzung einer skalierbaren erneuerbaren Ammoniaksynthese.

Im Einklang mit dem Bestreben, die Diskussion mit aufstrebenden Importeuren erneuerbarer Energieträger aus der südlichen Hemisphäre zu fördern, war es dem Moderator Dr. Lènàrd-István Csepei eine große Freude, Teilnehmende aus Südamerika (Brasilien, Kolumbien und Peru) und Europa (Deutschland, Spanien) zu begrüßen. Die Teilnahme von Expert:innen aus der Marine, der maritimen Industrie, der Energiewirtschaft und der Forschung und Entwicklung (F&E) ermöglichte eine sektorübergreifende Diskussion, die den Weg für den Aufbau von Partnerschaften ebnete.

Die Herausforderung

Durch den massiven Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien sind die Energiesysteme in einigen Regionen auf einem guten Weg, die Netto-Null-Ziele zu erreichen. Allerdings werden in mehreren Ländern der nördlichen Hemisphäre vor allem im Winter sehr umfangreiche Importe von Energieträgern erforderlich sein, um die Energieversorgung der Haushalte, der künftigen elektrifizierten Industriezweige und der Mobilität sicherzustellen.

Realisierungspfad

Um erneuerbares Ammoniak in die Rolle eines interkontinental gehandelten Netto-Null-Energieträgers zu bringen, sollte der Upstream-Bereich (Produktionskapazitäten für erneuerbares Ammoniak) massiv ausgebaut werden. Aktuellen Prognosen zufolge wird der Markt für konventionelles Ammoniak im Jahr 2050 bis zu 2,5 Mal größer sein als heute. Das projizierte Wachstum erfordert ein verantwortungsvolles Abwägen von Produktion und Verbrauch, um eine Konkurrenz zwischen der Energie- und der Düngemittelnutzung von Ammoniak zu vermeiden. Zudem müssen ethische und gesellschaftliche Fragen berücksichtigt werden, wenn Ammoniak aus Ländern bezogen wird, in denen Energie-, Wasser- und/oder Nahrungsmittelknappheit herrscht.  Auch die Ammoniakverteilungsinfrastruktur (Midstream) sowie die Endverbrauchsanlagen (Downstream) müssen erheblich gestärkt werden. 

Notwendige Partnerschaften und Dialoge zur Verwirklichung des Ziels

Partnerschaften und Dialoge entlang der gesamtem Wertschöpfungskette sind unabdingbar. Dies umfasst u.a. die Zusammenarbeit mit Sicherheits-/Klassifizierungsunternehmen, um skalierbare,  kostengünstige und sichere Technologien auf den Markt zu bringen. Auch die Konsultation von Interessengruppen durch Regulierungsbehörden sowie die Kooperation von Herstellern, Lizenzgebern und Investor:innen sind wichtige Erfolgsfaktoren für die effektive Einführung neuer Technologien. 

Hier finden Sie das Protokoll der Diskussion (in englischer Sprache).

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektseite.